Zähneputzen beim Baby: Das heißt lebenslang gute Zähne! Aber Milchzähne brauchen Pflege. Mit diesen praktischen Tipps und Tricks gelingt es bestimmt.

Kündigt sich der erste Zahn beim Baby an, geschieht etwas ganz Besonderes. Ihr Kind beginnt eine neue Lebensphase: Milchzähne bedeuten mehr als nur die Möglichkeit, selber zu kauen. Vor allem sind sie Platzhalter für die bleibenden Zähne. Deren Gesundheit lässt sich entscheidend dadurch beeinflussen, wie man die ersten Zähne pflegt. Zähneputzen beim Baby sollten alle Eltern beherrschen!

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Zähneputzen beim Baby: Warum Milchzähne so wichtig sind

Jedes Kind wird frei von Karies geboren. Dennoch haben später viele Jugendliche schlechte Zähne. Häufige Ursache ist unzureichende Pflege der ersten Zähne, auch Milchzähne genannt. Insgesamt werden es zwanzig: Beginnend mit den unteren Schneidezähnen, zeigen sie sich ab einem Alter von circa sechs Monaten. Von dieser Zeit an sollten sie auch gepflegt werden. Dass man sie nicht putzen brauche, da sie ja sowieso ausfallen, ist ein folgenschwerer Irrtum! Nur bei richtiger Pflege entwickeln sich nämlich auch die bleibenden Zähne gut. Somit legen Sie durch richtige Zahnpflege die Grundlage dafür, was für Zähne Ihr Nachwuchs später einmal hat.

Vernachlässigte Milchzähne haben schlimme Folgen. Es kann zu Vereiterungen am Kiefer kommen, sowie zu Karies. Fallen die Milchzähne zu früh aus, rücken die Nachbarzähne in die Lücke vor. Dadurch ergeben sich Fehlstellungen beim späteren Gebiss. Das hat unangenehme Folgen für das Kind, von Hilfen zur Korrektur der Zahnfehlstellungen bis hin zu Mobbing. Doch all das muss nicht sein: Sie können etwas tun!

Anleitung: So funktioniert Zähneputzen beim Baby

Zähneputzen beim Baby ist recht leicht – im Normalfall wird Ihr Baby neugierig verfolgen, was Sie da tun. Sollte es anders sein, helfen ein paar einfache Tricks, die Generationen von Eltern mit Erfolg nutzten.

So geht’s: Setzen oder legen Sie Ihr Kind immer so, dass Sie ihm in den Mund schauen können. Am besten sitzen Sie beide sich gegenüber. Legen Sie die Finger der Linken locker um Mund und Kinn Ihres Babys. Dabei stützen die Finger das Kinn, während der Daumen sich in den Mundwinkel hineinbewegt. Ziehen Sie vorsichtig die Unterlippe vom Zahn weg. Währenddessen hält Ihre rechte Hand die Zahnbürste. Nun können Sie beginnen, den Zahn von allen Seiten mit sanft kreisenden Bewegungen zu putzen.

Wie oft sollten Sie putzen: zweimal täglich, morgens und abends jeweils nach dem Essen. Abends ist es besonders wichtig, weil sich dann die längste Zeit ohne Nahrungsaufnahme anschließt. Dementsprechend geringer wird die Speichelbildung, welche hilft, schädliche Bakterien zu zersetzen. Das Putzen vor dem Zubettgehen sollte darum von Anfang an zum festen Ritual werden, selbst wenn noch kein selbstständiges Kauen stattfindet.

Nutzen Sie Spezialzahnbürsten für Kinder. Babys Mund ist ja noch klein, entsprechend klein muss der Bürstenkopf sein. Altersangaben bei Zahnbürsten verraten Ihnen, welche davon gut geeignet sind. Andererseits sollten Sie die Bürste gut greifen können, darum benötigen Sie einen großen Griff. Die Bürsten selbst sollten weich und abgerundet sein, um Verletzungen zu vermeiden: Besonders beim Zahnen ist das Zahnfleisch noch empfindlich und wird sehr stark durchblutet. Übrigens spricht auch nichts gegen elektrische Zahnbürsten, dann jedoch besser für ältere Babys. Das kann sogar Gutes bewirken, sofern sie Babys Neugier durch das sanfte Rotieren wecken. Wofür auch immer Sie sich entscheiden – gute Zahnpflege beginnt schon lange, bevor der erste Zahn sich zeigt!

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Zahnbürste Baby

Tipp: Führen Sie Ihr Baby an das Zähneputzen heran

Verabreichen Sie lange vor dem ersten Zahn eine Massage der Kauflächen. Sie bereitet dem Baby Erleichterung beim Zahnen und führt es spielerisch an das Putzen heran. Deshalb lieben Babys Beißringe! Tipp: Gekühlt sind sie noch angenehmer. Dieselbe Aufgabe kann natürlich auch Ihr Finger übernehmen. Aus hygienischen Gründen eignen sich dafür Fingerlinge sehr gut. Sie verfügen über Noppen, welche sich später auch zur Zahnpflege einsetzen lassen.

Wie viel Fluorid gehört in die Zahnpasta?

Gemäß Empfehlung der Bundeszahnärztekammer sollte zweimal täglich mit fluoridhaltiger Zahncreme geputzt werden. Die richtige Menge dabei sind 1000 ppm Fluorid. Aber wie viel gehört davon auf die Zahnbürste? Portionieren Sie zu Anfang etwa die Größe eines Reiskorns. Erst ab ungefähr zwei Jahren wird es mehr, dann sollte auch dreimal täglich geputzt werden. Sprechen Sie auf jeden Fall vorher mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin! Er oder sie kennt Ihr Kind genau und kann Ihnen sagen, welches die richtige Menge an Fluorid ist. Abhängig ist das von der Ernährung und davon, ob Ihr Kind zusätzlich Tabletten mit Fluorid erhält.

Wie Zähneputzen beim Baby spielend leicht wird

Manchmal scheuen sich Eltern davor, ihrem Kind die Zähne zu putzen. Sie befürchten Quengelei und Widerstand. Oft gibt es dafür gar keinen Anlass, alles gestaltet sich entspannt und leicht! Dennoch sollten Eltern es ihrem Kind so angenehm wie möglich machen. Der Trick heißt: spielend heranführen!

Machen Sie ein tägliches Ritual daraus, dann helfen Sie Ihrem Kind beim Lernen. Was ist ein Ritual: Es heißt immer dieselben Abläufe beim Putzen. Hinzu kommt stets dieselbe Einbettung in die morgendliche und abendliche Routine. Bleiben Sie konsequent und entspannt: Singen Sie gemeinsam ein Lied, zu dessen Rhythmus Sie putzen. Es gibt viele lustige und lehrreiche Zahnputzlieder! Auch das Putzen der Zähne seines Lieblingskuscheltieres kann eine gute Vorbildwirkung haben. Oder putzen Sie sich zuerst die Zähne. Ihr Kind hat einen natürlichen Nachahmungsdrang, den Sie nutzen sollten!

Zähneputzen beim Baby: Die häufigsten Irrtümer

Zahnpflege beginnt mit dem ersten Milchzahn? Falsch! Gute Zahnpflege beginnt lange vorher. Ein wichtiger Teil davon ist Ihre eigene Zahnpflege, damit Ihr Kind einen guten Start ins Leben hat. Das beginnt schon in der Schwangerschaft!

Milchzähne benötigen keine Pflege, da sie sowieso herausfallen? Falsch! Zwar fallen sie tatsächlich komplett aus. Doch durch Übertragung von Bakterien können sie auch die bleibenden Zähne schädigen. Je besser sie gepflegt werden, desto besser sind darum auch die bleibenden Zähne.

Eine Infektion mit Karies lässt sich nicht verhindern? Falsch! Ihr Nachwuchs sollte aber immer gut gepflegte Zähne haben. Bildet sich erst einmal Zahnbelag, schafft er den Nährboden für alle möglichen Keime und Bakterien. Geben Sie Karies keine Chance:

  • Nicht aus derselben Tasse trinken oder vom selben Löffel essen.
  • Küsschen von Verwandten: nicht auf den Mund!
  • Ihre eigene Zahnpflege sorgfältig betreiben.
  • Ihr Baby nicht an Süßes gewöhnen.

Kariesprävention: So ernähren Sie Ihr Baby richtig!

Was haben Ketchup und süßer Tee gemeinsam: Beide enthalten viel Zucker! Nur ist er im Tee deutlich zu schmecken, während er sich im Ketchup „versteckt“. Geben Sie zuckerhaltige Nahrung häufiger, hilft auch viel Zähneputzen beim Baby nicht. Lernen Sie daher im Interesse Ihres Kindes, versteckten Zucker zu entdecken und zu meiden. Natürlich geht es nicht ganz ohne, schließlich steckt er sogar in der Muttermilch. Doch zu viel davon ist schädlich, besonders für die Milchzähne.

Eigentlich ist Zahnschmelz die härteste Substanz in unserem Körper. Für Milchzähne gilt das aber noch nicht, deren Zahnschmelz ist wesentlich zarter – und damit auch anfälliger. Deshalb ist in dieser Zeit die richtige Ernährung besonders wichtig. Dazu sollten Sie wissen: Ihr Baby verlangt nicht von Natur aus nach Süßem. Gewöhnen Sie daher Ihr Baby gar nicht erst an gesüßte Tees und Ähnliches. Ungesüßte Tees oder Wasser tun es auch. Beim Essen achten Sie bitte auf den Zuckergehalt der Nahrung. Das betrifft auch Babyfertignahrung!

Warum ist das so wichtig: Jeder Zucker füttert die Karies-Bakterien. Sie brauchen ihn, um die Säure zu produzieren, welche dann die Zähne angreift. Diese Säure entzieht den Zähnen Mineralien, was zu Löchern führt – also Karies! Bei den Milchzähnen äußert sie sich als weißer Fleck auf dem Zahn. Taucht er auf, sollten Sie mit Ihrem Kind möglichst rasch zum Zahnarzt. In diesem ersten Stadium lässt sich häufig noch etwas tun!

So funktioniert Kariesprävention:

  • Nie lange an Flaschen mit süßem Inhalt nuckeln lassen. Dabei sind die Zähne permanent dem Zucker ausgesetzt, was sie gar nicht vertragen!
  • Zähne gründlich putzen nach den oben genannten Regeln. So bildet sich gar nicht erst Zahnbelag!
  • Gegen eine sporadische Gabe von Süßem ist nichts einzuwenden. Lieber einmal richtig genießen – als ständig mit schlechtem Gewissen! Voraussetzung sind allerdings gut gepflegte Zähne.
  • Regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt: Stellen Sie Ihr Baby besser zu früh vor als zu spät, dann gewöhnen Sie es an die neue Umgebung. Spätestens ab dem ersten Zahn sollten Sie in die Praxis kommen!

Wussten Sie schon: Bereits in der Schwangerschaft können Sie viel für die Zahngesundheit Ihres ungeborenen Kindes tun! Wie? Das erklären wir Ihnen gern persönlich. Vereinbaren Sie jetzt gleich einen Termin!

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