Was war das bitte für ein Jahr?

Das Jahr 2020 wird mit Sicherheit ebenso fest in unseren Köpfen verankert sein wie die letzte Weltmeisterschaft unserer Nationalmannschaft oder unsere Wiedervereinigung. Es war ein Jahr voller Katastrophen, existenzieller Ängste und Ungewissheit. Es fällt sehr schwer, positive Attribute zu finden, auch wenn man es versucht.

Trotz aller Katastrophen war es für uns allerdings dennoch ein sehr gutes Jahr. Es ist das zweite Jahr unserer Selbstständigkeit; wir konnten unsere Patienten ein zusätzliches Jahr an uns binden und darüber hinaus viele weitere für unsere Zahnmedizin sowie unsere Philosophie begeistern. Unsere Social-Media-Kanäle und auch unsere Marketingkampagnen wurden in den vergangenen Monaten erst so richtig zum Leben erweckt.

WOLLENWEBER ZAHNMEDIZIN ZOG HINAUS IN DIE GROSSE WEITE WELT. Wir wurden auch außerhalb unserer vier Wände erstmals als junge, innovative Zahnarztpraxis wahrgenommen. Der Name bekam ein Gesicht, oder besser: Er bekam viele Gesichter.

JANUAR / FEBRUAR

Trotz Corona stand das Jahr 2020 ganz im Zeichen des Wachstums. So kolossal wie das Jahr 2019 für uns endete, starte auch dieses Jahr für uns. Irgendwann hörte man etwas von diesem Coronavirus, nahm es allerdings nicht so ernst. Es war ja noch weit weg, irgendwo im tiefsten China. Noch im Februar drehten wir den Teil unseres Stern-TV-Beitrages, in dem wir einen ganzen Samstag durch ein Pulheimer Wohngebiet gingen und die Leute nach ihrer häuslichen Mundhygiene befragten. Heute kaum noch vorstellbar: Ohne Mundschutz ging es mit einem gesamten Kamerateam in die kleinen Badezimmer der Pulheimer Bürger. 

Es war unsagbar witzig und wird mir noch sehr lange in Erinnerung bleiben. Falls ihr den Beitrag nicht gesehen habt, ihr findet ihn übrigens immer noch auf der Facebook-Seite von Stern TV.

März

Das Virus und meine erste LIVE-TV–Erfahrung kamen näher. Kaum zu glauben, aber die Stern-TV-Livesendung vom 16.03.2020 war tatsächlich die letzte Sendung, in der die reguläre Zuschaueranzahl im Studio zugelassen war. Es war unglaublich spannend zu sehen, wie diese Sendung produziert wird, und ehrlichweise war ich niemals in meinem Leben so aufgeregt wie in dem Moment, als der Aufnahmeleiter von 5 auf 0 herunterzählte.

Nicht einmal in meinen Examensprüfungen, der Verteidigung meiner Doktorarbeit oder gar bei einem meiner legendären Blockflötensoli im Alter von sechs Jahren hatte ich so schweißnasse Hände. Ich wusste bis dato gar nicht, dass ich dort schwitzen kann. Danach war alles anders.

APRIL

Die Bundesregierung beschloss den Lockdown 1.0 und wir Zahnärzte waren irgendwie mit dabei, oder auch nicht. Weder die Rettungspakete haben uns mit eingeschlossen noch die klar definierten Maßnahmen. Es gab lediglich Empfehlungen, was zu tun sei. Wir haben uns daran gehalten, allerdings waren wohl nur wenige mit uns. Für einen gesamten Monat wurde die Prophylaxe abgesagt und wir haben lediglich Notfallbehandlungen durchgeführt. Einen ganzen Monat stand fast die ganze Praxis still, wir mussten wie so viele andere Unternehmen Kurzarbeit anmelden. Ein absoluter Katastrophenmonat für eine jung niedergelassenes Unternehmen! 

Die Hygienemaßnahmen wurden verschärft, wenn das in einer Zahnarztpraxis überhaupt noch möglich ist. Vollvisiere und komplette Vollmontur an der Schutzausrüstung gehörten ab sofort zur Tagesordnung, was unsere gewohnt nahbare Kommunikation mit unseren Patienten um ein Vielfaches erschwerte. Ab sofort hieß es: Abstand halten; nur schwer durchführbar bei einem Zahnarzt.

An dieser Stelle einen riesigen Dank an unsere Mitarbeiter für ihr Engagement und auch an unsere Patienten für ihr Verständnis und dafür, dass sie uns die Treue gehalten haben, in einer so schweren Zeit!

MAI

Zu Beginn des Monats Mai beschlossen wir, uns einen Funken Normalität in die Praxis zu holen: Unsere Prophylaxebehandlungen wurden wieder aufgenommen. Es musste irgendwie weitergehen, und das ging es auch. Die Verunsicherung der Patienten war allerdings noch zu spüren. Ende Mai beendeten wir die Kurzarbeit und gingen wieder in den Regelbetrieb über, mit einer Ausnahme: unserer Videosprechstunde. In der Nachbetrachtung zwar eine super Angelegenheit, aber leider sehr unpraktikabel für unsere Zunft. Spätestens in dem Moment, als Patienten mit weit geöffnetem Mund vor ihrer Webcam saßen, überdachte ich meine Entscheidung grundlegend. ☺

JUNI

So schlimm die geringen Patientenzahlen für uns als Unternehmen waren, so vorteilhaft waren sie zum Aufbau unseres dentalen Netzwerkes. Durch unsere große Präsenz auf den sozialen Plattformen fanden wir schnell Gleichgesinnte. Es entstand ein ehrlicher Austausch in einem deutschlandweiten Netzwerk fantastischer Zahnärzte. Und es entstanden Freundschaften. Wir haben es uns daher nicht nehmen lassen, spontan unsere Freunde von „kw – Kühn und Wüsthoff Zahnheilkunde“ in Ludwigshafen zu besuchen. Der Fokus des Besuchs lag eigentlich mehr im Zwischenmenschlichen; trotzdem haben wir es uns nicht nehmen lassen, ein paar funktionsdiagnostische Diagnosemethoden durchzusprechen. Es war ein so tolles Wochenende; aber daran kann man erkennen: Dieses Internet und auch diese Social Media haben auch einen Sinn. Man lernt unglaublich tolle und liebe Menschen kennen, erweitert seinen eigenen Horizont und am Ende profitieren sogar die Patienten von so einem fantastischen Netzwerk.

JULI

Was lange währt und so … Ende Juli unterschrieb ich endlich den Mietvertrag der neuen Praxisräume. Die Verhandlungen hatten sich auch aufgrund der Corona-Pandemie sehr lange hingezogen, aber schließlich kam es zu einem sehr gütlichen Ende. Eigentlich hatte ich nicht vor umzuziehen. Der einstige Plan war es, die von meinen Vorbesitzern übernommene Praxis schrittweise umzubauen, zu modernisieren und zu vergrößern. Leider haben uns die Umstände rund um den berüchtigten Theaterplatz diese Option sehr schnell vergessen lassen. Den Krefelder stört es wahrscheinlich nicht, denn er kennt es nicht anders. Doch wir von Wollenweber Zahnmedizin haben die Vision, eine der führenden Fachpraxen für die Behandlung von Kiefergelenkserkrankungen und craniomandibulären Dysfunktionen (CMD) zu sein. Diese Ambitionen und der Standort der alten Praxisräume waren leider absolut nicht miteinander zu vereinbaren. Umso mehr haben wir uns über die Unterschrift unter unserem Mietvertrag gefreut. Ab diesem Tag konnte es losgehen: Aus dem Rohbau entsteht unsere neue Zahnarztpraxis!

AUGUST

Im August traten die Jungs vom KTSV Preussen 1855 Krefeld an uns heran und fragten, ob wir nicht Lust hätten, eine junge, aufstrebende Fußballmannschaft zu unterstützen. Das hatten wir, denn ganz ehrlich: Was sollten wir dagegen haben, wenn sportliche Jungs unser Logo durch die Stadt tragen? Wir sponserten einen Trikotsatz, Leibchen sowie Aufwärmpullover. Der KTSV startete wie eine Rakete in die neue Kreisliga-B-Saison, holte einen Dreier nach dem nächsten. Mit Sicherheit liegt das auch an den neuen Trikots … ☺ Und ist es sehr wichtig, lokale Verbände sowie Vereine zu unterstützen. Tatsächlich ging es uns nicht vordergründig darum, unser Logo auf die Brust der Jungs zu bringen, sondern um die Unterstützung des Teamsports und des Gemeinschaftsgefühls. Wir sind eine Krefelder Zahnarztpraxis, also unterstützen wir auch den Krefelder Sport.

SEPTEMBER

Im September hieß es dann noch einmal: „Stiftung Warentest hat getestet.“ Zudem scheine ich, wenn das Fernsehen nach einer kompetenten Fachfrau sucht, mir mittlerweile als Zahnputzfee der deutschen Fernsehwelt einen Namen gemacht zu haben. Dieses Mal wurde Zahnpasta getestet, und da mittlerweile die Hausbesuche nicht mehr möglich waren, haben sich die Jungs von Stern TV etwas ganz Tolles ausgedacht: Wenn wir die Menschen schon nicht im Badezimmer besuchen dürfen, weil die Abstandsregeln eingehalten werden müssen, wo finden wir dann Menschen, die sich nach Möglichkeit unter freiem Himmel die Zähne putzen? Richtig, auf einem Campingplatz. Wer also noch nicht gesehen hat, wie ich in einer Piaggio Ape mit einer überdimensionalen Zahnpastatube meine Runden drehe: Auch diesen Beitrag findet ihr auf den Social Media oder dem Streamingdienst von RTL.

OKTOBER

Im Oktober schlossen die Handwerker den Trockenbau unserer neuen Praxisräume ab. Endlich bekam die Planung eine dritte Dimension, endlich konnten wir die Zeichnung, die wir seit Monaten auf dem Schreibtisch liegen hatten, tatsächlich durchlaufen und langsam entwickelte sich das Gefühl, dass etwas Großes entstehen kann.

Zeitlich entwickelten wir Konzepte für die Weiterführung unserer Marke Wollenweber Zahnmedizin. Zusammen mit Silk, unserer Werbeagentur, sowie unserem Marketingmanager Daniel Schöfbeck entwickelten wir die Idee des CMD Kompetenzzentrums Krefeld.
Das Baby hatte damit einen Namen.

NOVEMBER

Das Jahr raste vorüber. Die Infektionszahlen stiegen, der Lockdown light wurde beschlossen. Die Restaurants sowie die Freizeit- und kulturellen Betriebe mussten schließen. Doch auf unserer Baustelle ging es weiter. Zudem erfuhren wir, wer von den drei niedlichen Hündinnen unsere RaKäthe wird. Und schon im November machten sich die Vorboten der ersten Katastrophen bemerkbar: Lieferanten riefen an und teilten uns mit, dass sie ihre Liefertermine nicht einhalten könnten. So weit weg Corona über die Jahresmitte wieder zu sein schien, so schnell rückte es gegen Jahresende wieder näher.

DEZEMBER

Der Katastrophenmonat Dezember: Was soll ich schreiben? Jeder weiß, welches Desaster der Dezember mit sich brachte. Aus dem Lockdown light wurde der Lockdown 2.0. Schulen wurden wieder geschlossen, der Einzelhandel ebenfalls, und das vor Weihnachten. Wir haben am 11.12.2020 unseren letzten Patienten auf dem Ostwall 187 behandelt. Trotz aller Vorfreude auf die neue Praxis haben wir mit etwas Wehmut die alte hinter uns abgeschlossen. Die Kisten wurden gepackt und wir sagten: „Tschüss Theaterplatz, Hallo Ostwall 150.“ Aktuell sieht es so aus, dass wir tatsächlich mit fast allem fertig werden. Selbst unsere Telefonanlage scheint zu funktionieren, was ich niemals für möglich gehalten hätte. Sind Sie neugierig auf die neue Praxis? Dann besuchen Sie uns doch einmal in unserer modernen Praxis im neuen Quartier Ostwall direkt über den Stadtwerken (SWK).

Dies soll nur eine kleine Zusammenfassung sowie ein kleiner Einblick in die Interna unseres Jahres 2020 sein. Wir bedanken uns bei allen Patienten für die großartige Unterstützung in den letzten Monaten und wünschen Ihnen allen einen guten Rutsch in ein erfolgreiches, glückliches und vor allem gesundes Jahr 2021.
Wir sehen uns in der neuen Praxis. 

Danke für Ihr Vertrauen.

Ihre Dr. Nina Wollenweber

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